Was wäre ein Gebirge oder Felsformationen ohne Höhle? Ein Gebirge ohne Höhle eben. Aber wir wollten ja ein bißchen erkundschaften, also noch ein Keks zur Sträkung und dann ging es hinab. Wir stapften so manche rutschige Stufe hinab, so das wir 140m unter der Felsoberfläche waren. Dabei ist es sehr erstaunlich, was Wasser und ein paar Elemente so gestalten können. Manch ein Besucher war jedoch wenig begeistert von Stalagmiten und Stalaktiten, sondern mehr von den neueren Errungenschaften der Technik, den Lampen.
Monat: April 2016
Nachdem uns der Tag heute mit weniger Sonne als gewöhnlich empfang, war es festgelegt, wir brutzeln heute nicht in der Sonne sondern fliegen aus.
Also alle notwenigen sieben Sachen gepackt, Türen zu und los geht´s. Vorbei an verträumten kleinen Orten, unzähligen Weinfeldern und blühenden Mohnlandschaften ging es in Richtung Ardèche. Durch die gut ausgbaute Strasse immer am Abgrund der Felsen entlang kann man die größe dieser Fels-Schluchtfromation nur schwer erfassen. Da lohn es sich den einen oder anderen Aussichtspunkt mitzunehmen und zu staunen.
Und zur Stärkung zwischendurch kann man das kleine Restaurant in Bidon nur empfehlen (es bietet zusätzlich eine extra freundliche Gesellschaft).
Los – wir wollen doch wirklich alles so französisch wie möglich machen! Daher heißt es: an die Kugel! Fertig! Los! Auf geht´s ein paar Stufen im Garten erklommen und auf den eigenen Bouleplatz.
Die Sonne im Nacken und den Kaffee zur Hand, wie soll man sich da nicht wie im Urlaub fühlen?
Übrigens galten die verschärften Spielregeln: Immer um Franz herum boulen und wenn Kugeln durch kleine Fingerhände verändert gelegt werden, dann gehört das zum Spielablauf.
Wer hat eigentlich gewonnen? – Alle, denn es war einfach schön.
…was macht man wenn man mit dem Frühstück fertig ist?
Genau, auf die Ländereinen schauen und dann ab zum Weinhändler des Vertauens.
Ein so wundervolles Anwesen: ein brauner und ein weißer Labrador begrüßt einen, um genügend Steicheleinheiten zu bekommen. Danach betritt man einen schönen Weinkeller und wenn die Weinfachfrau dann sogar deutsch kann, macht es die Frage nach Weinen noch einfacher. Also habe ich mit einigen Schlückchen von drei Rotweinen, zwei Weißweinen und einem Rosewein meinen Vormittag gestaltet.
…Glücklicherweise ist Peter gefahren, ich wäre bestimmt nicht so sicher unterwegs gewesen – und das vor 12Uhr.
Salut
Alltag – die Trettmühle des Lebens – morgens, wenn die Wecker klingeln und sich die Sonne erst mit den kleinsten Strahlen ankündigt, um dann eiligen und kopflosen Schrittes zum Bad zu schreiten um mit Kraft und Einsatz der Erwärbstätigkeit nachzugehen, so machen wir das hier nicht.
Wir leben gerade das Sprichwort: „Leben wie Gott in Frankreich“.
Das bedeutet im Detail, die Sonne weckt uns im Zimmer, ein kleiner, charmanter Mann kommt mit einem Guten-Morgen-Gruss vorbei und dann gibt es Mandelcroissants, Brie, Ziegenkäse,……
Vive la France!
Ganz im Sinne jeden Klischees begannen wir den Morgen in Frankreich mit Baguette, Croissants und leckerem Käse und so waren wir gestärkt für die kleinen Ausflüge des heutigen Tages.
Als erstes ging es auf einen Markt – mmh, was soll ich sagen?! Ich liebe Märkte! Dazu diese filmreife Kulisse: Sonnenschrein, typische kleine französische Häuser, Blumen blühen, der Wind der durch die Häusergassen weht und an jedem Stand bieten die Leute feil, was sie produzieren. Es reichte von einem Ziegenkäsestand (sehr lecker) über einen Salamie-, Fisch-, Nougat-, Obst-, Gemüse- bis zum Tuchstand. Wie gut, dass wir gerade nicht hungrig waren, sonst wären unsere Taschen sicherlich noch reichlicher gefühlt gewesen. So haben wir uns lediglich für den Tag gerüstet, mit Erdbeeren, Käse, Kuchen, Würsten, Gemüse und anderem leckeren Käse.
Doch nicht nur der Leib wurde bedacht, auch die Seele. So bekamen wir aufschlussreiche, spannende und zugleich rätselhafte Kirchen und Gebäude zu sehen. Und falls jemand Ahnung hat von Steinen oder Archäologie, der sollte unbedingt in diese Gegend kommen, denn hier kann man an manchen Mauern stehen und rätseln und die Zeit drumherum vergessen.
Wie schön war es danach entspannt mit Kaffee und Kuchen in der Sonne zu sitzen und einfach nur wir Gott in Frankreich zu sein.
Das Ziel hieß Frankreich, genauer gesagt Roussas. Ja, wer jetzt nicht genau weiß, wo dieses beschauliche, kleine Örtchen liegt, dem sei es verziehen.Nur so viel es ist weit weg von zu Hause. Es liegt hinter den sieben Bergen, weit weg von den sieben Zwergen aber glücklicherweise mit der Bahn erreichbar. Naja fast jedenfalls.
Also mit dem festen Vorsatz, die 12 Stunden Fahrt reiten wir auf einer Pobacke ab, hat jeder sein kleines Köfferchen gepackt, Mampf vorbereitet und mit Kaffee und Kakao ging es ab in den ICE. Doch die Deutsche Bahn möchte natürlich keine Langeweile bei den Reisenden aufkommen lassen, also hieß es zuerst, die Aushänge im Bahnhof missachten und den verlässlichen elektronischen Anzeigen folgen. Gesehen – getan. Wie erwartet fanden wir keine Wagenstandsanzeige auf unserem Bahnsteig. Also dachten wir, nutzen wir unseren messerscharfen Verstand und folgen dem Muster, dass die Wagen der ersten Klasse immer im Bereich „C-D“ halten. So haben das auch sehr viele andere Reisende gemacht und sich positioniert um einen schnellen Einstieg und damit keine Verspätung zu ermöglichen. ABER: Fuchs du hast die Gans gestohlen. Der Verkehrsbetrieb agierte nach dem Motto „Bewegung schützt vor Diabetes“ und hatte die Wagenfolge nicht nach dem Muster angeordnet, was eigentlich zu einem ganz netten Bild führte: Leute eilten von links nach rechts, alle mit Rollkoffern und wir machen mit.
Aber dann war es wirklich entspannt einfach rollen lassen. Und obwohl wir nur 14 Minuten in Frankfurt am Main hatten, um unseren TGV zu erreichen, fuhren wir keine Verspätung ein… bis wir in Sichtweite des Bahnhofs Frankfurt/Main waren. Da gab es nämlich einen Stillstand. – Und nichts passierte. Die Minuten auf der Uhr liefen runter und proportional dazu stieg das Stresslevel. Also verteidigte Mami unsere Startposition an der Tür (Nummer3) und ich eilte um einen Fahrdienstleiter zu finden. Nach meiner ersten Erleichterung einen gefunden zu haben, folgte die kleine Enttäuschung, da man nicht wüste, ob der TGV warten würde. Mit gesteigertem Stresslevel und Überlegungen nach den ersten Ausweichstrategien, kam ich mit den Informationen zu Startposition Nr.3 zurück und teilte diese Information, was uns gleich zum Vorteil verhalf. Ein weiterer Fahrgast wollte zu dem besagten TGV und die Mami zählte direkt die Minuten bis zur TGV-Abfahrt hinunter. So ließ uns eine Dame auf Startposition Nr.2 vor und dann begann der Zug langsam (wirklich langsam) Richtung Bahnhof zu rollen. Mami gab die unterstützende Information von „noch 2 Minuten“ und so war die Strategie klar: wir probieren alles, da der nächste TGV erst in 24h fährt, rennen ohne Unterlass, in die Tür stürzen und warten – damit hatten wir den anderen Passagier auf unserer Seite und so kam ich auf die Poleposition. Nach kurzen Anfahrtsschwierigkeiten, beim Öffnen der Tür, rannte ich mit dem Koffer in der Hand von Gleis 8 auf Gleis 18. Ein kleines Mädchen blieb vor lauter Schreck mitten auf der Optimallinie stehen, als sie sah, wie ich angerannt kam. Ich sah den blau-silbernen TGV, die Türen noch offen und mit großem Brechgefühl im Magen, stellte ich mich, japsend nach Luft in die Tür. Und dann sah ich sie schon der Passagier, der auf Startposition 2 startete kam auch als Zweiter in die Tür und auch Mami, auf Startposition 3 erreicht als Dritte die Zielpforte. Die nächsten 2-7 Minuten brauchen wir um Herzholpern und Brechreiz zu bekämpfen, aber dann fanden wir unsere Plätze im Wagon 3 und da sassen wir und sassen und sassen während Landschaften mit 310km/h an uns vorbeirauschten.