…das ist einer von zwei Vergnügungsparks in Hongkong, der sogar eine eigene U-Bahnstation hat. Ein Ausflug dahin, mit Halloween-Spezial war eigentlich für Sonntag geplant, aber wie erwähnt, hatte uns der Typhon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Glücklicherweise, ist es möglich ab Typhonstuffe 8 bereits gekaufte Tickets auf einen anderen Tag zu buchen. Also fiel der Ocean Park auf unseren letzten vollen Urlaubstag in Hongkong. Um möglichst viel zu erleben, standen wir kurz vor der Öffnungszeit mit unseren Tickets in der Hand vor den Toren. Da der Vergnügungspark auch über einen kleinen Zoo verfügt, haben wir uns also Fische, auch welche mit Glubschaugen, Pandas, Pinguine und Affen angeschaut, um dann mit der Seilbahn über den Berg zu fahren, Richtung Ozean und uns auf die unterschiedlichen Karussels zu werfen. Wir verfügen natürlich über unterschiedlichen Angststufen, Daniel ist für das gefährliche Zeug zuständig, also die superschnellen und über Kopf Sachen, ich war für die gediegeneren Sachen zuständig und Benjamin, hat einfach alles mitgemacht.

Und damit die ganze Sache spannender wid, haben wir im Pinguinrestaurant erstmal Halloween Menüs und normale Menüs gegessen. Die Halloween-Menüs waren wirklich eine Augenweide. Da nur eine Scheibe die Pinguine und die Gäste getrennt hat, war es etwas kühl in dem Restaurant. Was aber gar nicht so wild war, schließlich war es so warm und sonnig drausen, das es auch einen leichten Sonnenbrand gab.

Frisch gestärkt ging es dann auf ganz unterschiedliche Karussels, mal mit mal ohne Wasser und dann noch zu denn Halloween Spezialitäten. Eine davon war „Phobia 17“. Dafür gab es ein Codewort, wenn man abbrechen wollte und nach der Einweisung ging es los. Erstmal haben alle eine Augenklappe und dann auch noch Kopfhörer bekommen. Anschließend wurden wir als Gruppe an einem Seil zu einem anderen Ort geführt, dabei war das Festkrallen an Daniel untersagt. Überall waren grusselig gekleidete Menschen und es war dunkel, dann wurde die Gruppe aufgeteilt. Das schlimmste Element fand ich, war folgenden: Wir starteten in einem ohnehin dunklem Raum, unsere nun kleine Gruppe wurde erneut getrennt. Wir mussten in ein schwarzes Loch klettern, es war pechschwarz, nichts war zu sehen. Am Anfang war Benjamin noch vor mir und dann nicht mehr, weiß der Geier warum er so schnell war und plötzlich weg. Wir konnten nur auf allen Vieren kriechen. Der Boden änderte sich ständig: fest, weich, haarig, wackeln, von den Seiten und der Decken hingen unterschiedlichste Dinge. Zum Glück hatte ich Daniel hinter mir, der irgendwann glücklicherweise anfing meine Füße anzufassen, vielleicht weil ich ständig aufschreien mußte. Und dann kamen wir in einem finstern Raum raus. Da stand ein halbrunder Tisch, auf dessen Außenseite Benjamin schon auf einem Stuhl Platz genommen hatte. Wir sollten auch Platz nehmen. Auf der Innenseite saß eine fette, mit dicken Beulen übersäate Figur, die plötzlich anfing sich zu bewegen ….

Nach allen Speziallitäten oder Neuigkeiten, die unsere Mägen erfuhren, sollte auch der Dessertmagen gefüllte werden. Dinge mit Schokolade sind ehr nicht so üblich hier, was man bei diesen Temperaturen gut verstehen kann, es ist ja ständig alles am Zerlaufen. So wie wir es kennengelernt haben, steht man in Hongkong ehr auf Geleeartige Süßigkeiten. Die Restaurants hier haben auch keine oder nur ganz wenige Desserts zur Auswahl. Das liegt auch daran, dass es hier Lokale gibt, die nur Desserts servieren. Also sind wir natürlich auch zu einem solchen gegangen. Die Bebilderung der Karte war auch gut, um einige Dinge vorab auszuschließen. Wir hatten uns also für eine warme schwarze Sesamsuppe, ein Mangopancake (eine Art Mangomuß mit Mashmellowfüllung und Überzug) und ein Tofupudding mit Mango und Perlsago entschieden. Das war alles nicht schlecht, aber wir bleiben doch ehr beim Pralinenkasten.
Eines wollte ich ganz unbedingt ausprobieren. Den Namen habe ich vergessen, aber Gesicht nicht. Es sind kleine, warme mit etwas wie Vanillesoße gefüllte, Hefeklöse-ähnliche Dinger. Diese Dinger zählt schon fast zu Erlebnisgastronomie, denn wenn die an den Tisch kommen, macht man mit seinem Stäbchen ein Loch in die Typen und quetscht sie dann ein bißchen. Das ist wirlich ein riesen Spass mit Geschmack. Und wenn man dann noch „puffed pineapple“ also eingebackene Ananasstückchen bestellte, dann ist das wirklich ein tolles Kaffeetrinken.
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Verspiele nicht Haus und Hof! – So frei übersetzt steht es auf den Wettscheinen der Pferderennbahn von Hongkong.
Da wir es seitdem wir in Berlin sind nicht einmal geschafft haben zu einem Pferderennen zu gehen, hat sich hier die Gelegenheit gebot. Also nichts wie hin. Und so war dieses Pferderennen für uns alle drei das Erste. Wir hatten natürlich keine Ahnung, was man wie wetten muss und prompt haben wir alle direkt beim ersten Rennen alle unsere Einsätze verloren. Beim zweiten Rennen wurde uns klar, das alle Voraussagen, die auf Tafel oder in Zeitungen bezüglich der Chancen der Pferde gemacht werden, völlig für die hohle Hand sind. Also versuchten wir ein letztes mal unser Glück und siehe da, Daniel ist volles Risiko gegangen und hat 50 HKD (ca. 6 Euro) auf eine aussichtsloses Pferd gesetzt und 137,50 HKD (ca. 14,78 Euro) gewonnen. Ich habe über ein anderes Wettsystem, auch wie Daniel auf Pferd Nr.4 gesetzt und mit 10 HKD Einsatz (ca. 1,10 E) ganze 14,50 HKD, also 1,55 Euro gewonnen. Danach wollten wir unser Glück nicht auf´s Spiel setzen und haben aufgehört.
Es war dabei sehr offensichtlich, dass bei dieser Beschäftigung die Asiaten in der Unterzahl waren. Außerdem gab es gerade ein „Oktoberfest“ auf der Rennbahn. Wenn ich ausschließlich vom Aussehen urteilen darf, war die Wurst im Hot-Dog mit Sauerkraut keine Wurst, die den Beschreibungen des Deutschen Lebensmittelbuch entsprochen hat.

All you can eat – wir dachten zu wissen, wie all you can eat funktioniert. Doch unser Wissen darüber ist nicht auf Hongkong übertragbar.
Also man muß hier für all you can eat einen Tisch vorbestellen, egal ob Wochentags oder am Wochenende. Dann gilt es wirklich zu dieser Zeit am Eingang zu sein und manchmal muss man noch kurz warten. Wir dachten, wir warten vor einer Abflughalle, an der viele Passagiere gestrandet sind, doch weit gefehlt es war das Restaurant der Begierde. Wir wurden also nach wenigen Minuten an unseren Platz geleitet. Es war dunkel, laut und eng. Und dann läuft die Zeit: 2 Stunden, solange kann man bestellen und essen, danach heißt es raus, damit Platz für die Nächsten ist.
Auch bei der Bestellung lernten wir wieder etwas neues. Es gibt verschiedene Seite, die das Essen glücklicherweise bildlich darstellen. Da hier nur Einheimische essen gehen, gab es kein Übersetzung ins Englische, aber Benjamin hat wieder seine perfekten Sprachkenntnisse angewendet. Man reist die Seiten aus dem Buch heraus, gibt die Anzahl an und fuchtelt mit den Bestellzetteln in der Luft rum, damit die unter Strom stehenden Bedienungen auf einen Aufmerksam werden.
Kurz nach der Bestellung geht es los, die kleinen Tische werden mit allen Köstlichkeiten und Eigenarten beladen, so dass kaum platz zum Essen bleibt. Und nach und nach gewöhnt man sich an das Gewusel und ist einfach nur ein Teil davon.

Straßenbahn, eine alte Straßenbahn, die dazu ausschließlich in Schieflage fährt. Das war heute unser Fortbewegungsmittel, um auf einen schönen Aussichtspunkt zu kommen, an dem einen Hongkong zu Füßen liegt. Also raus in die Hitze und brennende Sonne und auf geht´s. Die Fahr war angenehm und der Ausblickt bezaubernd.

Ein weiterer Höhepunkt heute war der Besuch des Tim Ho Wan. Das günstigste Michelin-ausgezeichnete Restaurant. Das Essen für drei hat nur 169 Hongkong Dollar (ca. 19 Euro) gekostet.
Wie gewöhnlich ist es laut, sehr voll und einige Leute spülten ihre Stäbchen am Tisch. Aber das Essen war wirklich gut. Und der Kuchen der aussah wie ein Schwamm hat auch geschmeckt.

Wir wünschten uns ein Essen, so wie es Einheimische für gewöhnlich haben. Kaum gewünscht und schon wurde das von unserem lieben Freund Benjamin ermöglich. Wir gingen also zusammen frühstücken und es übertraf unsere Vorstellungen bei weitem.
Eine Bedienung platzierte uns an unserem Tisch. Es war ein großer Raum mit 20 bis 30 runden Tischen, an denen jeweils 8 Personen Platz nehmen konnten. Der Raum war gefüllt mit Menschen, wuselnden Bedienungen und unglaublich viel Lärm. Die Tischdecke war sicherlich zu Silvester das letzte mal gewaschen wurden und der Teppich hat einen Staubsauger sicherlich zuletzt bei der Übergabe von Hongkong an China gesehen. Auch ein exotischer Essensgeruch fand den Weg in unsere Nase, das muss irgendein Gewürz sein.
Einen komplett freien Tisch gab es nicht, so wurde die Tischdecke auf der Hälfte des Tisches aufgeschlagen, so dass es eine Trennung zu unseren Tischnachbarn gab. Unsere Tischnachbaren waren ein Vater, der mindestens 112 Jahre alt war und der schlechter als hörte, als ein Fisch im Wasser und sein Sohn, der etwa 85 Jahre alt war und auf seinem Mobiltelefon wilde Filme schaute und auf seinen Vater fast schreiend reagierte, wenn dieser öfter irgendwas verlauten lies.
Benjamin übersetzte uns die Speisekarte und wir markierten, was sich von den Worten aus für uns gut anhörte. Soviel zur Theorie. Achso, bevor man anfängt zu Essen, wäscht man seine Essstäbchen, sein Schüsselchen und den Löffel, am Tisch mit heißem Wasser in einer größeren Schüssel, ab. Eine interessante aber leicht verstörende Situation, vor allem weil unsere Waschschüssel nicht ganz sauber war. Der Kommentar von Benjamin dazu, dass man dies tut, weil man der Küche nicht traut, war nicht gerade vertrauenerweckend.
Nach und nach wurden die Speisen geliefert und es wird eben nicht alles zusammen an den Tisch gebracht, sondern es kommt so auf den Tisch, wie es fertig ist. Als erstes gab es ein sehr köstlich aussehendes Bällchen, dass mit Schweinefleisch-Barbecue Füllung. Also ab in den Mund dabei – und da war es direkt, das erste Würgegefühl. Und was macht man dann – genau, höflich sein, sich möglichst nichts anmerken lassen, kauen, schlucken und versuchen dabei nicht zu brechen. Warum, ja warum macht man eine süße Umhüllung um ein gesüßtes, etwas salziges Schweinefleisch. Und beim Kauen wurde es immer mehr im Mund. Glücklicherweise hat der Tee zum Runterspühlen geholfen. Und das war erst der Anfang….Da ihr hier nicht unendlich viel lesen sollt und die Bilder für sich sprechen – viel Spaß dabei. Eine weiterer Höhepunkt des Essens war, als unser Tischnachbar sein Gebiss aus dem Mund nahm und es mit einem Zahnstocher reinigte, aber vielleicht hat er auch einfach nicht gesehen, dass noch andere Personen am Tisch saßen?!
Nichtsdestotrotz, wir sind froh über diese Erfahrung, weil die sicherlich kaum andere Touristen machen können, aber wiederholen müssen wir diese Erfahrung nicht.

Hongkong am Tage sieht etwas abgewohnt aus und aus jedem Eingang und jedem Geschäft kriechen uns andere Gerüche in die Nase. Es ist spannend zu beobachten: wie schnell laufende junge Menschen die Alten, die gemächlich durch die Straßen ziehen überholen; wie viele Menschen nur auf ihr Mobiltelefon schauen ohne ihre Umwelt wahrzunehmen; wie Früchte und Fleisch auf Märkten geteilt werden; wie erschütternd es für uns war, zusammengeferchte Schildkröten, Frösche und Fische in Geschäften zu sehen und wie friedlich die kleinen Parks in mitten der Hochhäuser wirken.
Hongkong in der Nacht ist einfach wach. Es ist überall hell erleuchtet mit blinkenden Reklameschildern, noch mehr geöffneten Garküchen als am Tag und vielen kleinen Märkten, bei denen man Taschen, Elektronik und was man sich auch immer vorstellen kann, viel günstiger bekommt, als in Geschäften.
Das war das Hongkong, das wir bis heute kannten, bis wir einen Ausflug in ein kleines Fischerdorf machten, dass auch zu Hongkong gehört. Ein anderes Gesicht von Hongkong. Die Häuser werden zum Teil auf Stelzen gebaut, die Fortbewegung ist zu Fuß, per Rad oder Boot. Alte Männer spielen in kleinen Lokalen in Nebenstraßen Mahjong und kleine Hauseingänge werden zu Marktständen gestaltet. Es ist faszinierend, so viele unterschiedliche Einblicke in eine Stadt erhalten zu dürfen. Der Dank gilt unserem tollen Stadtführer Benjamin.

Nachdem sich die letzten Winde und Regengüsse des Typhon verabschiedet haben, stand heute der „Big Buddha“ auf unserer Ausflugsliste.
So ein riesiger Buddha findet sich natürlich nicht mitten im Stadtzentrum, sondern auf einem etwas abseits gelegenen Berg von Hongkong. Auf diesen kommt man entweder, mit einer Tageswanderung oder man nimmt die Seilbahn. Da man sich nicht auf der Hälfte des Weges abholen lassen kann, wenn man keine Lust mehr hat zu laufen, haben wir uns direkt für die Seilbahn entschieden. Und wenn, dann sind wir konsequent, sprich wir nehmen eine Seilbahn mit gläsernen Boden, um einen Ausblick in wirklich alle Richtungen zu haben. Nach den ersten Metern und der ersten Angst gewöhnten wir uns daran und dann ist es auch spannend. Der Blick auf die Stadt und das Meer machen einen sprachlos und faszinieren.
Spannend sind auch die entspannt im Weg liegenden und schlafenden Hunde und Büffel, die dort oben auf dem Berg einfach rumlungern können, wie sie wollen.
Wir haben uns nach der Erkundung ein buddhistisches, sprich vegetarisches, Mittag gegönnt. Das war wirklich gut. Und mal keine Bedenken vor komischen Tieren im Essen war auch ein angenehmer Nebeneffekt.

Die Bank gewinnt immer! Diese Erfahrung gilt auch in Asien.
Noch vor dem Frühstück haben wir uns in ein Schnellboot gesetzt und sind über die Wellen geritten. Und wie gut, dass wir das Frühstück ausgelassen haben, denn es gab mehr als nur ein oder zwei Personen, die sich ihr Frühstück nochmal durch den Kopf gehen lassen haben. Uns war auch leicht flau im Magen. Naja nach 60 Minuten waren wir am Ziel – Macau – eine Spielinsel, die eine Erfahrung wert war, aber nicht wiederholt werden muss. Wir haben ein hübsches Würfelspiel und eine Art Glücksrad entdeckt, aber das war es auch schon. Falls uns jemand fragt, wir würden ehr Reno als Macau empfehlen.

Khanun – so heißt der Typhon, der sich gestern irgendwo auf dem Meer vor Hongkong gebildet hat und nun auf seinem Weg Richtung Hanoi ist und er ist der Grund, weshalb unsere Pläne im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen sind.
Eigentlich ist die Typhon-Saison in Hongkong mit dem Monat September beendet, aber dieses Jahr ist alles ein bisschen anders. Es ist viel wärmer als normalerweise in Oktober, nämlich so 27-31°C und es gibt noch Typhone. Glücklicherweise drehte der Typhon vor Hongkong ab, aber so ein Trophensturm zieht und schiebt natürlich viel Luft mit sich und da Khanun seine Energie auf dem Wasser bekommt, hat der auch noch ordentlich Regen im Gepäck.
Tja und dann gab es gestern morgen die erste Typhon-Warnstufe Nummer 1, die bis zum Abend auf Stufe 3 gestiegen ist. Ja und heute morgen war es klar, die Typhon-Stufe 8 wurde ausgerufen und damit war unser Besuch im Vergnügungspark abgeblasen.
Und hier verhält es sich so, dass sobald die Stufe 8 ausgerufen wird, braucht niemand mehr auf Arbeit gehen, wenn sie oder er noch nicht da ist. Und genau deshalb kann man heute nichts, nichts, nichts tun, weil keiner irgendwo ist. Unmengen an Touristen streifen durch geschlossene Einkaufspassagen, drücken sich in die U-Bahnen oder laufen wie wir eine Weile durch Wind und Regen.
Naja, wir haben für heute aufgegeben und beobachten die stärker werdenden Regenfälle vom Apartment aus und hoffen, dass wir morgen unsere geplanten Ausflüge unternehmen können.