Winterzeit ist Schneezeit, es sei denn der Klimawandel ist bereits zu weit fortgeschritten. Hier in Kanada ist zumindest etwas wie immer. Der Schnee ist da und das in rauen Mengen. Vollgepackt mit dem richtigen Schuhwerk (nein, die neu erworbenen „Winterschuhe“ von Nadja sind bei dem Wetter doch noch im Karton geblieben) ging es auf in den Wald. Vorbei an einen erneut zugefrorenen See und nicht sichtbaren Bären ging es in die Idylle der Rocky Mountains. Und wenn dann mal doch kein Schnee vom Himmel fiel, dann mussten eben die Bäume herhalten, die vor den Grünbartmonstern erschracken und vor Angst sich zu schütteln begannen. Am Ende des mystischen Lauf warteten dann noch ein paar Schneeengel.
Kategorie: Canada
Wir wünschen euch alle ein frohes und besinnliches Weihnachstfest. Es kommt nicht darauf an, was man bekommt oder was man erwartet zu bekommen, es kommt viel mehr darauf an, was man hat. Und dass sind die Menschen um euch herum.
Lasst es euch gut gehen und bis bald.
Ein neuer Tag – was der uns wohl bringen wird? Als erstes Frühstück. Zuerst gab es etwas interessantes: es hatte die Form von Toast, allerdings mit irgendwelchen dunklen Strichen drin. Also ab damit in den Toaster und kosten – aha, es ist ein Zimtoast gewesen. Urteil: okay, aber warum nicht richtigen Toast oder eine ordentliche Zimtschnecke? Naja, andere Länder andere Sitten.
Aber der Tag ist nicht nur zum Frühstücken gemacht, deshalb los auf der Bärenstraße Richtung noch-mehr-Winter. Wie verzaubert stehen die Bäume verziert mit Zentimeter-hohen Schnee still; eingebettet in weiße Berghänge und gestreichelt von Wolken, die so niedrig hängen, als könnte man sie fast berühren. In dieser Pracht rollten wir zum Lake Louise. Nachdem wir uns vermeintlich winterfest angekleidet hatten, stapften wir immer den Wegweisern hinterher zum See. Doch was sahen da unseren Augen?! Kein See – nur eine kleine offene Pfütze war zu sehen, der Rest dieses riesigen Sees war zugefroren. Und die Menschen machten ihn zu nutze, es wurde Schlittschuh gefahren, Eishockey gespielt und eine Hütte aus Eisblöcken aufgebaut. Also spazierten auch wir auf dem Eis und genossen diese Momente.
Nach diesem Zauber wollten wir neue Pfade erkunden und fuhren in noch mehr Winter. Ein Glätteunfall vor uns bescherte uns eine ungewollte Ruhepause von 3 Stunden. Die ursprünglichen Pläne, sich Wasserfälle in Fields anzuschauen wurden über Bord geworfen und wir rollten so zügig wie möglich Richtung Revelstroke. Da das Knurren unserer Mägen fast Lawinen auslöste, gab es einen kurzen Zwischenstopp in Golden. Da bewiesen wir wieder, Papier ist geduldig – wir nicht. Unterzuckert kamen wir auf die unglaubliche Idee, dass ein verlassenes und äußerst energiesparendes und daher sehr kaltes asiatisches Restaurant das einzige wäre, was Essbares zwischen uns und den nächsten 200km herstellt. Also pausierten wir dort und füllten unsere Bäuche mit tot-frietierten Hühnchen und Reis, der auf den Tellern so schnell kalt wurde, wie meine Hände im Schnee. Naja, egal die Not treib´s rein und der Hunger runter.
Mit gefüllten Bäuchen fuhren wir voraus und bewiesen uns selbst, mit diesem asiatischen Essen haben wir mit vollen Händen tief in die Minuskiste gegriffen. Denn ungelogen, als wir um den nächsten Berghang fuhren gabe es mehr als ein bessere Alternative. Aber eines wollten wir uns nicht entgehen lassen, nachdem wir Tim Horton Werbung stets in den Werbepausen von „Der Preis ist heiß“ und „Zonk“ gesehen haben. Also entschieden wir uns für eine Cookie Hot Chocolate. Eine wirklich gute Entscheidung wenn man auf Zuckerwasser ohne weiteren Geschmack steht, ansonsten können wir davon nur abraten oder empfehlen eine Insulinspritze zur Hand zu haben.
Nachdem wir uns von den Strapazen der Flüge erholt hatten war es Zeit unseren Wegbegleiter zu holen. Diesmal darf sich ein silberner Ford beweisen eine gute Kutsche zu sein.
Unsere Wege sollten zunächst von kürzere Dauer sein, denn unser Ziel war es Winterschuhe zu kaufen, denn im Gegensatz zum warmen Europa, findet man hier Kälte und Schnee. Und wir haben alle Schuhe bekommen, die wir brauchten.
Und wie könnte es anders sein? Smoothies, Nudelsuppe und asiatische Köstlichkeiten stärkten unsere Kräfte und so waren wir bereit die eine oder andere weitere Kleinigkeiten zu kauft. Am Ende unserer Kräfte stand die Sonne bereits tief am Horizont und wir beschlossen dem Treiben ein Ende zu setzen. Im Resümee haben wir abermals nichts von Calgary downtown gesehen. Aber was soll`s?! So haben wir für den nächsten Kanada-Trip wieder einen neuen Anlaufpunkt in Calgary.
Das Auto mit einigen Sachen mehr bestückt und auf nach Banff! So trudelten wir entspannt Richtung Banff bezaubert von der Landschaft, die wir nur durch die Dunkelheit erahnen konnten. Den Anweisungen unseres Tom-Toms folgend, erreichten wir eine Weihnachtswunderwelt: schneebedeckte Häuser, geschmückte Tannenbäume am Straßenrand und die unabdingbar bibbernde Kälte.
Recht erschöpft schleppten wir uns in die Taverne „Balkan“ und genossen griechische Köstlichkeiten, um uns gegen 21Uhr zur Nachtruhe zu begeben.
Es war soweit, die Hummeln im Bauch wurden stets mehr und an richtigen Schlaf vor der Abreise war nicht zu denken – aber das sollte sich noch rechen.
Frohen Mutes ging es in Stockholm los – auf zu einer neuen Reise. Eine lang, lang, lange Reise. Wie lang war uns glücklicherweise noch nicht bewußt. Der erste Flug nach Frankfurt hatten wir gut überstanden. Wir konnten uns an die ersten Turbulenzen gewöhnen und ein Sandwich gabe es auch. Dann war es Zeit ein bißchen Auszuspannen bevor Flug Nummer 2 starten sollte. Naja und ein bißchen mehr Zeit… und mehr Zeit…. Dann war es soweit mit 2,5 Stunden Verspätung strömten alle Passagiere ins Flugzeug. Wir hatten sogar ein Pärchensitz – oh wie toll. So konnten wir gemeinsam schwitzen, als es auf und ab im Flieger ging. Kann mir mal bitte jemand sagen, wer Löcher in die Luft macht? Und was bitteschön ist in den Löchern? Im Loch im Käse – ist Luft, im Loch im Zahn – ist Luft und was ist im Loch in der Luft? Naja, nachdem unsere Klamotten das erste mal vollgeschwitz waren, war es dann ein ganz angenehmer Flug. Vor allem war das Essen lecker – echt! Schade war, dass Daniels TV die ganze Zeit defekt war. Es gab ja noch eine weitere Chance für AirCanada uns von Ihnen zu überzeugen. Schon völlig übermüded erreichten wir Toronto. Die Einreise war auch schnell gemacht und dann sahen wir – oh nej ey – unser Flug nach Calgary hat Verspätung. Aber danach wußten wir, wie glücklich wir über diesen Umstand sind. Da der unser Weiterflug erst nach Mitternacht flog, war es notwendig das Gepäck eigenhändig umzulagern. Das wußten wir aber erst nachdem wir aus dem Gepäckbereich waren und dann war Zeit für Stress angesagt. Also Daniel eilt mit einem Sondergepäckschein los, um das Gepäck zu organisieren und ich sollte warten. Naja und das war das Problem – warum um alles Welt kann ich nicht genau dort warten? Tja fragt einer den Himmel was die nervös Nadja dazu trieb den Standort zu wechseln. (Naja ich muß hier abkürzen). Glücklicherweise hatte ich – warum auch immer mein Mobiltelefon an und Daniel rief mich an. Unsere hecktischen Stimmen vereinten sich in den lauten Hintergrundgeräuschen, aber ich hörte ein „D“ also ging ich so geschwind wie möglich zu „D“ und dann sahen wir uns und eine Last von 4000kg war von unsgefallen. Jetzt konnten wir also entspannt zu unserm letzten Flug für diese Stecke gehen, den inzwische nochmals Verspätung hatte. Diese Flug hat uns den Rest gegeben. Wir fühlten uns bereits wie matschige Tomaten und dann hat es sich angefühlt, als wären wir im Schneckentempo flogen, die Zeit verging einfach nicht. Aber am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende. Deshalb war an diesem Morgen um 4Uhr Nachts alles gut, da es das erfolgreiche Ende des Fluges war und wir danach seelig und hundemüde ins Hotelbett flogen.