Bevor wir uns den Folgen des ruhigen Lebens und dem leckeren Essen ergeben wollten, dachten wir – nee, wir brauchen etwas Abwechslung. Das Internet munkelte bereits, dass es viele Stufen auf Ohao gibt, die in den Himmel führen, allerdings nicht wirklich erlaubt sind, weil nicht jede Stufe mehr völlig funktionsfähig ist – Stairway to heaven. Na, das hört sich doch gut an. Also beschlossen wir mit unserem Übermut und nur 150ml Wasser bewaffnet diese Herausforderung anzunehmen. Also los. Trepp auf, trepp auf, trepp auf, trepp auf, trepp auf, ….. Nach den ersten 200 Stufen wurden die Abstände, in denen wir anhalten mußten, um nach Atem zu ringen und den Schweiß abzuschütteln kürzer und kürzer. Zwischendurch kamen die Fragen „warum machen wir das hier?“ und die Antworten „ich geb‘ doch nicht wegen so ’nen paar Stufen auf!“ über unsere Lippen. Und nach 998 oder 989 Stufen oder vielleicht haben wir uns auch verzählt war es soweit. Es wartete ein überwältigender Ausblick auf uns und eine schöne Brise, die den Schweiß trocknete. Und danach der Abstieg. Ein tolles Erlebnis.

Der geneigte Leser konnte es sich schon denken, dass große Dinge nehmen ihren Lauf. Also machten wir uns auf den Weg um eine gute Klippe zu finden. Da kam uns die „China Wall“ im Osten von Oahu gut gelegen. Nachdem wir das Auto am Seitenrand der gutbetuchten Wohngegend geparkt hatten, schnappten wir uns alles und schlapp, schlapp ging es einen Trampelpfad zum Wasser. Einige Personen haben einen natürlichen Kompass im Körper, für den richtigen Weg Richtung feuchtes Nass ausschlägt. Nach eingehender Einschätzung der Lage und Beobachtung einiger Einheimischer ging es los…

(Es sieht nicht so hoch aus wie es war.)
((Eigentlich sollte hier noch das Video aus Daniel Perspektive rein, aber der Kommentar von der Seite war gerade: „Nee, das ist nicht gut, wir müssen nochmal woanders springen.))

 

 

Wassersprung from Daniel b on Vimeo.

Ihr habt sicherlich schon davon gehört.

Die Wassersucht hat eine erhöhte Prävalenz in Regionen mit Zugang zu offenen Wasserquellen. Sie tritt unabhängig von Geschlecht, Alter oder Ethnie auf. Man teilt die Wassersucht in unterschiedliche Schweregrade ein von 0=nicht ausgeprägt (nur Warmduscher in Wanne und Dusche); 1=wenn die Umweltbedingungen optimal sind ab und zu ins Wasser; 2=man sieht ein Wasser und verspürt das Bedürfnis rein zu springen; 3=man sieht ein Wasser und muß rein; 4=man kommt erst aus dem Wasser, wenn dir Körpertemperatur auf 35°C sinkt und die Lippen tiefblau sind.

Über mich brauchen wir hier gar nicht sprechen, ich bin ehr ein Expemplar vom Schweregrad 0 bis selten 1. Aber Daniel bewegt sich ehr auf der Skala zwischen 3-4. Das ist ein großer Spass: wir sehen Wasser, eine kurze Einschätzung des Strands und dann die Entscheidung halten oder nicht. Allerdings gibt es hier auch viele schöne Gelegenheiten.

Einen neuen Reiz werden wir (bzw. Daniel) sicherlich heute nachgehen. Klippenspringen. Ihr hättet gestern das Funkeln in seinen Augen sehen sollen…